Die Ordnungen des Weisen
Thomas von Aquin und seine Einteilungen zur Theologie und Philosophie
Vier Jahre, nachdem er als Magister der Theologie an der Universität Paris gelehrt hat, unternimmt Thomas von Aquin im Jahre 1259 mit der „Summa contra Gentiles“ den ersten Versuch einer eigenen theologischen Gesamtdarstellung: Zu Beginn des Werks gibt er eine sehr persönliche Auskunft über sein Selbstverständnis als Theologe, die er unter das programmatische Wort stellt: „Sapientis est ordinare“ – „Aufgabe des Weisen ist es, zu ordnen“.
Anschaulich wird dieses Anliegen in seinen Schriften in unzähligen Einteilungen, Gliederungen und Unterscheidungen, mit denen er die Angemessenheit des Offenbarungsgutes verständlich machen will: Sind die Artikel des Glaubensbekenntnisses sinnvoll geordnet? Welche Bedeutung hat die Reihenfolge der Bitten des Vater unser? Folgen die Zehn Gebote einem innerren Plan? Unter welchem leitenden Gesichtpunkt hat Jesus die acht Seligpreisungen der Bergpredigt gelehrt? Werden die sieben Werke der Barmherzigkeit sinnvoll unterschieden? Welcher Ordnung folgen die sieben Sakramente? usw. - Geleitet ist dieses Bemühen vom Grundanliegen, die Vernünftigkeit aufzuzeigen, die dem Glauben und der Offenbarung innewohnen, so daß diese gedanklich als sinnvoll nachvollzogen werden können.
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